von ANNA SCHÜRMER
125 Jahre zählen die Münchner Philharmoniker: Damit ist das Orchester älter und bezugsreicher als ein Menschenleben, über das der vielköpfig modellierte Klangkörper mit seinen zahllosen Einzelbiographien ohnehin weit hinausreicht. Kein eindimensionaler, linear-chronologischer Blick kann die Geschichte dieser 125-jährigen und vielstimmig orchestrierten Schwarmintelligenz fassen, vielmehr ein Kaleidoskop von Assoziationen und Dimensionen wie Bild und Ton, Raum und Zeit, Geschichte und Gesichter: Nicht Ein-, sondern Vieldeutigkeit sucht daher die von Sandra Dichtl kuratierte und von Allun Turner installativ konzeptionierte Ausstellung »MPHIL 125: Großes Hören« mit der Schaffung eines audiovisuell collagierten Erlebnisraumes voller Gespinster zu fassen.