Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 "Rheinische"
Robert Schumanns Orchesterwerke nehmen zwar in seinem Schaffen einen breiten Raum ein, doch konnten sie nie völlig aus dem Schatten der Klavierkompositionen heraustreten, die das Bild des Komponisten bei der nachwelt maßgeblich bestimmen. Unter dieser Verengung des Blickwinkels leiden bis heute auch seine Symphonien, die lange nicht so häufig im Konzertsaal anzutreffen sind wie etwa die Symphonien Felix Mendelssohn Bartholdys oder Johannes Brahms´. In der 1850 entstanden und ein Jahr später uraufgeführten 3. Symphonie wollte Robert Schumann nach eigener Aussage "hie und da ein Stück Leben widerspiegeln". Damit waren allerdings weniger, wie häufig vermutet wurde, konkrete Ereignisse oder Erlebnisse gemeint, sondern verschiedene musikalische Tonfälle und Sphären, die auf die Lebenswelt verweisen. Beredtes Zeugnis für diese Intention sind der volkstümliche Tonfall im zweiten und dritten Satz sowie die choralartigen Blechbläserklänge im vierten Satz.