Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello Es-Dur op. 44

Das im sogenannten »Kammermusikjahr« 1842 komponierte Klavierquintett Es-Dur op. 44 gehört zu Robert Schumanns populärsten und meist gespielten Werken. Seine Frau Clara charakterisierte das Werk als »wunderschön, voller Kraft und Frische« und setzte es immer wieder auf ihre Programme, wenn sie Kammermusik aufführte: Kein anderes Stück hat sie zu Roberts Lebzeiten so häufig gespielt wie sein Quintett. Bereits das kraftvolle, vorwärts drängende Hauptthema des Kopfsatzes mit seiner regelmäßigen periodischen Struktur weist einen hohen Grad von Prägnanz und Überschaubarkeit auf, der für das gesamte Werk charakteristisch ist. Ob in dem trauermarschartigen langsamen Satz oder im Scherzo, das auf einer schlichten auf- und absteigenden Tonleiter basiert – stets erweist sich das thematische Ausgangsmaterial als einfach und einprägsam zugleich. Es erlaubt Schumann die polyphone Gestaltung ganzer Abschnitte, in denen das Thema fugiert oder in Engführung erscheint. Auch in diesem Werk, wie in allen anderen Kammermusikarbeiten dieses Jahres, legt Schumann großen Wert auf satzübergreifende Zusammenhänge: So sind alle thematischen Gebilde des ersten Satzes miteinander verwandt, das Scherzo-Thema erweist sich als Variante des Seitensatzes aus dem eröffnenden Allegro brillante, und im Finale kommt es zu einer Übereinanderschichtung der Themen aus Kopfsatz und Schlusssatz. Kein anderes Kammermusikwerk Schumanns weist eine solche Geschlossenheit der Form auf.