Konzert für Klavier und Orchester G-Dur

"Ich bin der Ansicht, dass die Musik eines Konzertes fröhlich und brillant sein kann und dass es nicht notwendig ist, nach Tiefe und dramatischer Wirkung zu streben". Dieser Ausspruch Ravels findet seine eindringliche Verkörperung im Klavierkonzert G-Dur. Gemeinsam mit dem eher düster-melancholischen Klavierkonzert in D-Dur zwischen 1929 und 1931 entstanden, sprüht das G-Dur-Konzert vor unbeschwerter Musizierfreude, verströmt Esprit im Stile des von Ravel geliebten Mozart. In Bezug auf Rhythmus und Instrumentation erinnert das Werk jedoch vielmehr an Strawinsky und Gershwin. So kombiniert Ravel - in Erinnerung an seinen Nordamerika-Aufenthalt - in den Ecksätzen Jazz-Rhythmen mit baskischen Tanzmelodien und setzt auch das Klavier teils als rhythmisches Schlaginstrument ein. Mozartisch gibt sich der langsame Satz: Ravel bildete das Thema dem Hauptthema des Klarinetten-Quintetts von Mozart nach, den Satz beherrschen wie beim Klavierkonzert KV 491 das Klavier und quasi solistisch eingesetzte Holzbläser.