Zwei Erstlingswerke, die bei ihren Uraufführungen aufhorchen ließen: Mit seinem Ersten Klavierkonzert präsentierte sich Ludwig van Beethoven in Wien erfolgreich als Klaviervirtuose, der weiß, was er kann – nicht nur pianistisch sondern auch kompositorisch. Und auch Gustav Mahler erntete mit seiner Symphonie Nr. 1 viel Lob als wegweisender, innovativer Komponist. In seinem symphonischen »Gesellenstück« finden sich bereits jene unverwechselbaren Merkmale, die die späteren Symphonien Mahlers auszeichnen werden: emotionale Extreme, Groteske und Verschmelzung von Gebrauchs- und Kunstmusik. Bei aller Nähe zu seinem Vorbild Mozart weist Beethoven in seinem anspruchsvollen Klavierkonzert Nr. 1 eigenen Gestaltungswillen auf: Souverän auftrumpfend, harmonisch überraschend, aber auch lyrisch, wie im berühmten langsamen Satz mit dem in großer Gelassenheit frei schwingenden Thema. Der weltweit gefeierte Pianist Seong-Jin Cho, einer der vielversprechendsten Pianisten seiner Generation, schlüpft in Beethovens Klavierkonzert Nr. 1 in die Rolle des selbstbewusst auftretenden aber auch tiefgründigen Solisten.
