Die klug kuratierten Programmzusammenstellungen von Barbara Hannigan setzten in den letzten Spielzeiten der Münchner Philharmoniker immer besondere dramaturgische Ausrufezeichen. In diesem Programm liegt der Fokus auf tänzerischer Energie. Aaron Copland scherzte darüber, »von den besten Quellen zu stehlen — meistens von mir selbst!« Für seine »Dance Symphony« von 1929 »stahl« er drei Tänze aus einer frühen Ballettpartitur und verband sie zu einer rhythmisch vitalen Symphonie. Auf sie folgt Joseph Haydns festliches C-Dur-Werk, das mit Witz und tänzerischer Leichtigkeit begeistern kann. Unter dem Titel »Gaîté Parisienne« arrangierte Manuel Rosenthal das Beste aus Jacques Offenbachs Bühnenwerken zu einer charmanten Ballettsuite — eine selten zu hörende Rarität in den Programmen der Münchner Philharmoniker, genauso wie die Songs von Kurt Weill. Hierzulande wird Weill meist in einem Atemzug mit Berthold Brecht genannt und dabei sein enormer Erfolg, den er in den USA als Broadway- Komponist feierte, vergessen. Mit einer Auswahl seiner Songs lässt Barbara Hannigan das Publikum diese Seite Weills wieder- bzw. neu entdecken.
