Am 1. Juli 2026 wäre Hans Werner Henze 100 Jahre alt geworden. Als einer der bedeutendsten deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts und Gründer der Münchener Biennale arbeitete er mehrfach mit den Münchner Philharmonikern zusammen. Mit der Aufführung von »Sebastian im Traum«, einem seiner letzten Orchesterwerke, ehrt das Orchester den 2012 verstorbenen Komponisten. Inspiriert von den oft rätselhaften und visionären Gedichten Georg Trakls entfaltet Henze in seiner »Salzburger Nachtmusik« eine schwebende, traumartige Klangwelt — mal zart und lyrisch, mal düster und aufgewühlt. Isabelle Faust und Petr Popelka eröffnen den Konzertabend mit Antonín Dvořáks Violinkonzert. In dem aus seiner slawischen Schaffensperiode stammenden Werk wandte sich der tschechische Nationalkomponist mit besonderer Hingabe und Intensität der böhmischen Musiktradition zu. Starke Bezüge zur heimatlichen Folklore trägt auch Igor Strawinskys farbenreich orchestrierte Orchestersuite zu »L’Oiseau de feu«. Mit archaischen Volksmusikanklängen und progressiver Rhythmik legte der russische Komponist in seinem »Durchbruch-Werk« zugleich den Grundstein für seine späteren avantgardistischen Entwicklungen.
