Giovanni Gabrieli gilt als der unangefochtene Meister der venezianischen Mehrchörigkeit. Viele seiner Kompositionen schnitt er genau auf die Aufführungssituation im berühmten Markusdom zu. Ebenfalls für den Kirchenraum entstand die innige »Evening Hymn« von Henry Balfour Gardiner, während Igor Strawinsky seine »Psalmensymphonie « zwar »zur Ehre Gottes«, jedoch ausdrücklich für den Konzertsaal schrieb. Nicht wegen seiner Spiritualität, sondern aufgrund seines angeblichen Pakts mit dem Teufel wurde Giuseppe Tartini, der Schöpfer der »Teufelstrillersonate«, bekannt. Mit Tartinis festlichem Trompetenkonzert sorgt Guido Segers, Solotrompeter der Münchner Philharmoniker, für barocken Glanz. Ein Festakt der besonderen Art war Joseph Haydns Ernennung zum Ehrendoktor der Universität Oxford — ein Anlass, zu dem vermutlich die Symphonie Nr. 92 erklang. Lahav Shani dirigiert dieses festliche Programm zwischen Kirchenraum und Konzertsaal.
