Aus Sorge, seine Schauspielmusik zu Ibsens »Peer Gynt« könnte außerhalb Norwegens nicht gespielt werden, stellte Edvard Grieg zwei Orchestersuiten zusammen — und sorgte damit für eine Planübererfüllung: Die »Morgenstimmung« und »In der Halle des Bergkönigs« zählen heute zu den populärsten Werken der Klassik überhaupt. Für den Langzeit-Exilanten Sergej Prokofjew war der Erfolg im Ausland mindestens genauso wichtig. Sein in Chicago uraufgeführtes 3. Klavierkonzert fand mit seiner ausgewogenen Mischung aus pianistischen Höhenflügen, lyrischen Stimmungen und grotesken Einfärbungen nicht nur damals großen Beifall. Und auch Antonín Dvořák wollte mit seiner Symphonie Nr. 8 außerhalb seiner Heimat punkten. Zur feierlichen Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die University of Cambridge hatte er die »Achte«, die »böhmischste« seiner Symphonien, im Gepäck. Mit diesem Programm feiern die finnisch-ukrainische Dirigentin Dalia Stasevska und die venezolanische Pianistin Gabriela Montero ihre Debüts bei den Münchner Philharmonikern.
