Ein »amerikanisches Monument«, vergleichbar mit dem Washington Monument oder dem Lincoln Memorial, nannte Leonard Bernstein die 3. Symphonie von Aaron Copland. Mit der Integration seiner berühmten »Fanfare of the Common Man« in den Schlusssatz und der Betonung auf rhythmische Dynamik und musikalische Vitalität spiegelt die Symphonie die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erreichte kulturelle Emanzipation der amerikanischen klassischen Musik wider. Schon George Gershwin hat diese Entwicklung mit der Verschmelzung von Jazz und klassischer Konzertstruktur in seinem »Concerto in F« vorangetrieben. Dass sich Rudolf Buchbinder im symphonischen Jazz genauso wohlfühlt wie in der Wiener Klassik, stellte er bereits mehrfach unter Beweis. Jennifer Higdon knüpft mit ihrer »Fanfare Ritmico« mit ganz eigenen Klangvorstellungen an die rhythmische Energie Coplands und Gershwins an. Ein Konzertprogramm, präsentiert von Cristian Măcelaru, das die Entdeckung und Fortschreibung der amerikanischen kulturellen Identifikation in den Fokus rückt.
