Die tiefe Verwurzelung der Blumen in der japanischen Ästhetik und Spiritualität inspirierte Toshio Hosokawa gleich zu mehreren Kompositionen. Als kompositorische Idee für »Blossoming II« steht die Metapher einer sich langsam öffnenden Blüte. Mit ihrem optimistischen Charakter und dem energiegeladenen Finalsatz verrät Ludwig van Beethovens Zweite Symphonie nichts von der tiefen Verzweiflung ihres Schöpfers. Zeitgleich mit der Arbeit an der »Zweiten« verfasste Beethoven das Heiligenstädter Testament, in dem er aufgrund des unaufhaltsam fortschreitenden Hörverlusts über seine Isolation, seelische Not und den Gedanken an den Tod schreibt. Das Werk wirkt wie eine trotzige Absage an seine Hoffnungslosigkeit — fast so, als wolle Beethoven das Leben umso mehr feiern. Johannes Brahms, der Meister des Understatements, bezeichnete sein monumentales zweites Klavierkonzert bescheiden als »ein paar kleine Klavierstücke«. Tatsächlich ist es eines der längsten Klavierkonzerte, symphonisch angelegt und pianistisch äußerst herausfordernd. Igor Levit, mit souveräner Technik und außergewöhnlicher lyrischer Begabung ausgestattet, ist der perfekte Solist für dieses Meisterwerk.
