Mickey Mouse hat den Stein ins Rollen gebracht, erzählt Elim Chan gerne. Die magischen Klänge, die die Zeichentrickfigur im Disney-Klassiker »Fantasia« zur Musik von Paul Dukas’ »Zauberlehrling« hervorbringt, haben sie als Kind fasziniert und inspiriert. Heute wird die aus Hongkong stammende Dirigentin selbst als Klangmagierin gefeiert und gehört mit umjubelten Debüts im Wiener Musikverein, bei den Salzburger Festspielen oder beim Boston Symphony Orchestra zu den gefragtesten Künstlerinnen ihrer Generation. Für ihr Debüt bei den Münchner Philharmonikern hat die junge Senkrechtstarterin mit Augustin Hadelich einen Künstler an ihrer Seite, der schon seit Längerem zu den Erfolgreichsten seiner Zunft zählt. Neben dem berühmten Violinkonzert von Tschaikowsky und der fein nuancierten Musik Noriko Koides stehen die »Enigma-Variationen« von Edward Elgar auf dem Programm. Das tief persönliche Werk wirft heutzutage wenig Rästelhaftes auf, sondern vermag eine große emotionale Sogkraft zu entwickeln — eine besondere Form von musikalischer Magie.
