Das Konzertprogramm unter der Leitung von Zubin Mehta, dem Ehrendirigenten der Münchner Philharmoniker, vereint zwei Meisterwerke, die jeweils in den letzten Lebensjahren bzw. -wochen ihrer Komponisten entstanden sind. Wolfgang Amadeus Mozart schrieb sein einziges Klarinettenkonzert 1791 für den befreundeten Klarinettisten Anton Stadler. Insbesondere im berühmten Adagio findet Mozart mit reduzierten Mitteln zu schlichter Schönheit, wie Alexandra Gruber, Soloklarinettistin der Münchner Philharmoniker, unter Beweis stellen wird. Fast genau ein Jahrhundert später arbeitete Anton Bruckner bis zu seinem Tod 1896 an seiner monumentalen 9. Symphonie, die er als sein »Dem lieben Gott« gewidmetes Vermächtnis verstand. Die Uraufführung der als Torso hinterlassenen Symphonie in ihrer unverfälschten Originalfassung zählt zu den herausragenden Höhepunkten in der Geschichte der Münchner Philharmoniker. Siegmund von Hausegger leitete am 2. April 1932 die Münchner Philharmoniker bei der Premiere, mit der eine »Schicksalswende« in der Aufführungspraxis der Bruckner- Symphonien eingeläutet wurde.
