Giorgi Gigashvili hätte als Sieger der georgischen Ausgabe von »The Voice« eine vielversprechende Karriere als Pop-Sänger einschlagen können. Doch nachdem er auch einen Klavierwettbewerb gewann und Martha Argerich kennenlernte, beschloss er, Genregrenzen zu überschreiten. Heute begeistert er sein Publikum gleichermaßen in Konzertsälen und Clubs — mit Jazz, Pop, Elektro, georgischer Volksmusik und Klassik – und das mit großem Erfolg. Bei seinem Debüt mit den Münchner Philharmonikern trifft der vielseitige Gigashvili auf ein außergewöhnliches Instrument: die singende Säge, der Aram Chatschaturjan in seinem Klavierkonzert eine prominente Rolle zuweist. Alain Altinoglu eröffnet den Konzertabend mit dem Vorspiel zu »Chowanschtschina«, das für eine Oper über religiöse und politische Konflikte eine bemerkenswerte Ruhe ausstrahlt. Im Zentrum von Daudets Drama »L’Arlésienne« steht eine von wahren Begebenheiten inspirierte Geschichte über Liebe und Freitod, zu der Georges Bizet eine eindrucksvolle Bühnenmusik komponierte. Obwohl das musikalische Drama bei der Uraufführung scheiterte, erfreuen sich die beiden Orchestersuiten bis heute ungebrochener Beliebtheit — besonders die mitreißende »Farandole« mit ihrer klanglichen Verbindung zur Provence.
