Der britische Mäzen und passionierte Kammermusiker Walter Willson Cobbett rief 1905 einen Wettbewerb für einsätzige Kammermusikwerke, so genannte »Phantasies«, ins Leben. In Anlehnung an die bedeutende englische Tradition der »Consort Music«, die unter anderen von Henry Purcell mit zahlreichen »Fancies« oder »Fantasias« bedient wurde, schwebte Cobbett die Wiederbelebung des jahrhundertealten Genres vor — was ihm tatsächlich gelang! Neben Arnold Bax, Ralph Vaughan Williams und Frank Bridge reichte auch Imogen Holst ihr »Phantasy Quartet« als Wettbewerbsbeitrag ein. Ihr Vater Gustav nahm zwar nicht an der Ausschreibung teil, ließ sich aber von der »Phantasy«-Mode für sein Opus 36 inspirieren. Zum großen Bedauern von Cobbett schlug Ethel Smyth die Einladung zum Wettbewerb aus. Ihr Streichquartett in e-Moll, in dem Einflüsse von Brahms und Beethoven deutlich spürbar sind, ist eine lohnende Entdeckung in der britischen Kammermusik.