Sein Opus 18, der kompositorische Befreiungsschlag nach einer schweren Schaffenskrise, brachte Sergej Rachmaninow schnell internationalen Ruhm ein. Das legendäre Konzert mit seinen großen Gesten und eingängigen Melodien gilt bis heute als das romantische Klavierkonzert schlechthin — und als eines der anspruchsvollsten. Bekannt für sein transparentes, schwereloses Spiel ist der russisch-amerikanische Pianist Kirill Gerstein die Idealbesetzung für »Rach 2«. Von Rachmaninows Publikumsmagnet ausgehend präsentiert Santtu-Matias Rouvali außerdem zwei kompositorische (Wieder-)Entdeckungen, die beispielhaft für die große Bandbreite russischer Musik stehen. Tscherjomuschki hieß eine 1956 am Rande Moskaus hochgezogene Trabantenstadt, der Dmitrij Schostakowitsch mit seiner fulminanten Operette ein Denkmal setzte. Hinter unschuldigen Melodien und humorvoller Persiflage verstecken sich gesellschaftskritische Untertöne. Den Abschluss des Programms bildet die Zweite Symphonie von Alexander Borodin, eine fesselnde Hommage an die Geschichte und das musikalische Erbe Russlands.
