»Es gibt nur eine Handvoll zeitgenössischer Komponisten, die mit Fug und Recht behaupten können, die Richtung der Musikgeschichte verändert zu haben, und Steve Reich ist einer von ihnen«, schrieb die Londoner Zeitung »The Guardian«. Zur Einstimmung auf Reichs 90. Geburtstag präsentieren die Münchner Philharmoniker seine »Music for Ensemble and Orchestra« — eine moderne Interpretation des barocken Concerto grosso, in der Reich ein 20-köpfiges Solistenensemble einsetzt. Für Oliver Knussens Violinkonzert hingegen genügt eine einzige Solistin: die virtuose Leila Josefowicz. Knussen verglich die Rolle der Solo-Geige in seinem Konzert mit der einer Seiltänzerin, die sich schwindelfrei auf einem instabilen Hochseil bewegt. In den 1970er Jahren eilte John Adams der Ruf eines experimentellen Komponisten voraus, der eigenwillige Wege beschritt. Mit »Harmonium«, einer Synthese von minimalistischen Strukturen und orchestraler Opulenz, gelang ihm 1981 der internationale Durchbruch. Brad Lubman, Spezialist im Bereich der zeitgenössischen amerikanischen Musik, leitet die Münchner Philharmoniker gemeinsam mit dem Philharmonischen Chor in Adams stilprägendem Werk.
