In der Saison 2024/25 entführen die Münchner Philharmoniker ihr Publikum auf eine fantastische Reise in die Welt der Träume. Musik und Träume haben eine enge und besondere Beziehung: Beide sind zunächst Ausdrucksformen des menschlichen Geistes — manchmal unergründlich oder rätselhaft, aber stets zutiefst persönlich. Dass im Traum die Grenzen der Wirklichkeit aufgelöst und unmögliche Dinge möglich werden, ist nicht nur in der Musik eine inspirierende Tatsache. Beharrlich hält sich etwa die Vorstellung, Mozart habe im Schlaf komponiert, aber auch Salvador Dalí oder Edgar Allen Poe sollen in Träumen ihre Inspiration gefunden haben. Auf persönlicher Ebene werden Sehnsüchte, Wünsche und Fantasien in Träumen greifbar und können in der Wirklichkeit durchaus nutzbar gemacht werden. Verschiedene Werke und Programme beleuchten diese Traumwelten und -bilder, übersetzen fantastische Vorstellungen in klangliche Wirklichkeiten und entführen in eine faszinierende Ambivalenz zwischen Traum und Realität.
Aber nicht nur persönliche Träume oder Fantasiebilder werden in den Blick genommen, sondern auch jene Träume, die kollektiv geträumt werden: Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit. Der »American Dream« etwa ist zu einem eigenen Begriff geworden. Mit dem Amerika-Schwerpunkt blicken die Münchner Philharmoniker auf die Musik eines Landes, das den Traum von Freiheit und Gerechtigkeit vielen versprochen, aber noch längst nicht allen erfüllt hat.
80 JAHRE ENDE DES ZWEITEN WELTKRIEGES
Mit dem Schwerpunkt zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus im Mai 2025 stehen außerdem Programme im Fokus, die den großen Traum vom Frieden aufgreifen und auch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Notwendigkeit, diesen Traum niemals aufzugeben, besonders deutlich machen.
Feierlich eingeläutet wird die Saison mit einem Konzertprogramm, das dem 200. Geburtstag von Anton Bruckner gewidmet ist. Bruckners Werke, allen voran die Symphonien, bilden für die Münchner Philharmoniker eine zentrale Säule des Repertoires und der Klangtradition. LAHAV SHANI, designierter Chefdirigent, setzt mit Bruckners Opus ultimum, der unvollendeten Neunten Symphonie, den Startpunkt. Außerdem präsentiert der Bruckner-Schwerpunkt mit der f-Moll-Messe ein Meisterwerk des Chorrepertoires, dirigiert von THOMAS HENGELBROCK, sowie die monumentale Achte Symphonie unter der Leitung von TUGAN SOKHIEV. Dass Bruckner sich auch abseits von Orchester-, Chor und Orgelmusik bewegte, zeigt ein Programm mit Bruckners kammermusikalischen Beiträgen für Streichquartett und -quintett.
DEBÜTS UND WIEDERSEHEN MIT WEGGEFÄHRTEN IN MÜNCHEN UND AUF REISEN
Auch das Saisonmotto »Träume« ist Chefsache. Mit Henri Dutilleuxs Violinkonzert »L’Arbre des songes« (Der Baum der Träume) mit LAHAV SHANI am Pult beginnt die Reise durch das Repertoire, das mit ANDRIS NELSONS und der »Symphonie fantastique« im Juni 2025 den Abschluss findet. Neben Ehrendirigent ZUBIN MEHTA, sind u. a. THOMAS HENGELBROCK, TUGAN SOKHIEV, KARINA CANELLAKIS, ANDRÉS OROZCO-ESTRADA und NATHALIE STUTZMANN zu Gast. Erstmals werden JOHN ADAMS, MAXIM EMELYANYCHEV, ANJA BIHLMAIER, NICHOLAS COLLON und BRAD LUBMAN mit dem Orchester arbeiten. Die amerikanische Geigerin HILARY HAHN wird gleich in zwei Programmen das Münchner Publikum begeistern. Außerdem heißen die Münchner Philharmoniker Solistinnen und Solisten wie EMANUEL AX, VILDE FRANG, ALEXANDRE KANTOROW, KIAN SOLTANI, RENAUD CAPUÇON, ALICE SARA OTT, LEONIDAS KAVAKOS und JEAN-YVES THIBAUDET willkommen. Auch werden wieder Ur- bzw. Erstaufführungen präsentiert, darunter Werke von Michael Seltenreich, Julia Wolfe und Sarah Gibson. Konzertreisen führen die Philharmoniker in zahlreiche Musikzentren Europas und Asiens; darunter zwei- bis dreitägige Residenzen in Luzern, Hamburg, Madrid, Tokio, Beijing und Shanghai, sowie Gastkonzerte in Paris, Frankfurt, Köln, Wien, Dresden, Dortmund und auf den kanarischen Inseln.