Mit seiner überaus virtuosen 24. Caprice für Violine solo ist Niccolò Paganini ein Geniestreich gelungen, der Komponisten wie Schumann, Brahms und Liszt begeisterte. Schumann komponierte zu dem Werk eine eigene Klavierbegleitung, Brahms transkribierte das Thema für Klavier und machte es zur Grundlage eines eigenen Variationszyklus. Und auch Franz Liszt, der sich nach einem Konzert des Geigers entschlossen hatte, der Paganini des Klaviers zu werden, schuf Variationen, die auf Paganinis Thema basieren. Und noch 1943 sah sich Sergej Rachmaninow, der als Klaviervirtuose und Pianist Furore gemacht hatte und daher mit den Werken von Brahms und Liszt auf das Beste vertraut war, herausgefordert, bei seiner "Rhapsodie über ein Thema von Paganini" auf eben dieses Thema zurückzugreifen und sich damit in die Tradition von Schumann, Brahms und Liszt einzureihen. Allerdings geht Rachmaninow über die Vorbilder weit hinaus, indem er das Thema nicht nur in ein Gewand prächtiger Orchesterfarben kleidet, sondern es auch mit einmaliger Phantasie, Poesie, Ausdruck und Eleganz variiert und auf diese Weise die Tradition in seinem letzten Werk für Klavier und Orchester zu einem krönenden Abschluss bringt.
Sergej Rachmaninow, einer der größten Pianisten aller Zeiten und einer der herausragendsten Melodiker unter den Komponisten, wurde am 20. März 1873 (1. April nach neuer Zeitrechnung) in Oneg bei Nowgorod als Sohn einer Musikerfamilie geboren. 1888…
Zu Sergej Rachmaninow