Edvard Grieg
Der in Bergen / Norwegen geborene Sohn eines vermögenden Kaufmanns und einer Pianistin studierte von 1858 bis 1862 am Leipziger Konservatorium Klavier und Komposition. Zu dieser Zeit gewann Edvard Grieg bei Konzerten des berühmten Gewandhausorchesters und bei Opernaufführungen in Leipzig wichtige Impulse; die Eindrücke der Musik Robert Schumanns und Felix Mendelssohns sollten ihn nachhaltig prägen. Entscheidend für Griegs Selbstfindung als norwegischer Komponist aber war die Bekanntschaft mit skandinavischen Künstlern. Mit seiner Hinwendung zur musikalischen Tradition und Folklore des eigenen Landes entwickelte er einen individuellen, unverwechselbaren Stil und erlangte rasch große Erfolge. Von der Musikwissenschaft wird Grieg gelegentlich als ?Kleinmeister? und nicht als erstrangiger Komponist betrachtet. Grund für diese herablassende Fehleinschätzung ist die Dominanz lyrischer Kleinformen in seinem Oeuvre, während mit Ausnahme des berühmten Klavierkonzerts ?Großwerke? fehlen. Trotz aller Kritik erlangte Grieg mit seiner Musik zu Ibsens ?Peer Gynt? und der ?Holberg?-Suite den Ruhm als bedeutendster skandinavischer Komponist. Bis zu seinem Tode im Jahr 1907 war er in seiner Heimat und im Ausland als Pianist und Dirigent tätig.