Von Jean Sibelius persönlich wurde ihm das Staffelholz als Fortsetzer der finnischen Komponistentradition übergeben: Als der greise Komponist anlässlich seines 90. Geburtstags in Anerkennung seines musikalischen Schaffens von der amerikanischen Koussevitzky-Stiftung ein Stipendium zur freien Vergabe an einen jungen Komponisten seiner Heimat erhielt, wählte er den 1928 in Helsinki geborenen Einojuhani Rautavaara aus, der das Stipendium zu einem längeren Studienaufenthalt in den USA nützte. Nicht nur in seiner Heimat wurde er durch zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen geehrt, sondern auch international zählt er heute zu den bekanntesten Komponisten Skandinaviens, der seine kompositorische Erfahrungen als Professor für Komposition an die nächste Generation finnischer Komponisten weitergab. Seine Musiksprache hat sich stilistisch mehrfach gewandelt: nach ersten Kompositionen im neoklassizistischen Stil experimentierte Rautavaara mit der Zwölftontechnik, wandte sich jedoch von der atonalen Musiksprache wieder ab und galt mit seinen ausladenden Symphonien als einer der prominentesten Vertreter der Postmoderne bzw. Neoromantik. Rautavaara verstarb am 2016 in seiner Geburtsstadt Helsinki.