Viele Komponisten haben vor und während des Zweiten Weltkriegs in der Schweiz Zuflucht gesucht und gefunden. Fragt man jedoch nach Schweizer Komponisten von internationalem Ruf und Renommee der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts, so fallen zumeist zwei Namen: Arthur Honegger und Frank Martin. Letzterer wurde als Sohn eines calvinistischen Pastors geboren und zählt heute zu den bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Schon früh löste sich Martin von dem zu Anfang des Jahrhunderts vorherrschenden spätromantisch-impressionistischen Stil und setzte sich zunächst mit außereuropäischen Musikkulturen und später mit der Zwölftontechnik Arnold Schönbergs auseinander. In seinem Werk bilden alle diese Einflüsse eine Synthese, bei der stets der Personalstil Martins erkennbar ist.