Igor Strawinskys Werk (geboren am 17. Juni 1882 in Oranienbaum; heute: Lomonosov) zeichnet sich durch eine große Stilvielfalt aus. Kaum eine Technik oder eine stilistische Entwicklung seiner Zeit, mit der er sich nicht auseinandergesetzt, die nicht in seinem umfangreichen, alle Gattungen umfassenden Werk ihren Niederschlag gefunden hat. Nach anfänglichem Kompositionsunterricht bei Nikolai Rimski-Korsakow bildete Strawinsky sich weitgehend autodidaktisch aus. Stehen seine frühen Werke wie die wild-expressiven Ballette "Der Feuervogel", "Petruschka" oder "Le sacre du printemps" noch unter dem Einfluss des Impressionismus wie russischen Nationalismus, entwickelt Strawinsky ab 1920 die Stilrichtung des Neoklassizismus. Mit dem Rückgriff auf alte Formen und Techniken der Musik, die er dann verfremdet und seinem eigenen klaren, rhythmisch geprägten Stil anpasst, intendiert er ebenso Zeitlosigkeit wie ein produktives Aneignen von Tradition. Über seine Musik sagte er, sie sei "unfähig, irgendetwas auszudrücken"; sein Komponieren betrachtete er als artistisches Spiel mit den unterschiedlichsten Stilmitteln. In seinem Spätwerk wendet Strawinsky sich auch der Zwölftontechnik und dem seriellen Komponieren zu. Neben Schönberg gilt Strawinsky als der einflußreichste Komponist des 20. Jahrhunderts. Igor Strawinsky starb am 6. April 1971 in New York.