Ludwig van Beethoven, 1770 in Bonn als Sohn einer Musikerfamilie geboren, fiel früh durch seine außergewöhnliche musikalische Begabung auf. 1792 schickte ihn der Bonner Kurfürst nach Wien, um ihm dort eine Vervollkommnung seiner Kenntnisse durch Unterricht bei Joseph Haydn zu ermöglichen. In Wien machte Beethoven schnell als Pianist und Improvisator von sich reden. Allerdings erschreckte sein für die damalige Zeit ungewöhnlich schroffes Verhalten gegenüber Vertretern der Aristokratie. 1801 machten sich Anzeichen einer Ertaubung bemerkbar, 1810 war Beethoven fast völlig ertaubt. Seine Taubheit wurde von Zeitgenossen häufig als Begründung für die Unverständlichkeit seiner späten Werke angeführt.
Beethoven war einer der ersten unabhängigen, freischaffenden Musiker. Er finanzierte sich nicht über eine feste Hofanstellung, sondern lebte von seiner Musik - und der Förderung durch Sponsoren. Das ermöglichte ihm, losgelöst von den Forderungen und dem Geschmack seiner Zeit, kompromisslos seinen eigenen, oft als "heroisch-pathetisch" bezeichneten, aber auch wandlungsfähigen Stil zu entwickeln. Und es gab so gut wie keine Gattung, in der Beethoven nicht mit ungeheurer Intensität und intellektueller Schärfe Revolutionäres schuf. Von der Kammer- und Klaviermusik über die großen Solo-Konzerte und seine neun Symphonien, die ebenso wie seine Oper "Fidelio" von Ideen der Ethik und Humanität geprägt sind, bis hin zu den progressiven späten Streichquartetten, schuf Beethoven ein Opus Magnus des "Klassischen" schlechthin. Seine Werke avancierten zum zentralen Bestandteil des Konzertrepertoires und wurden zum - oftmals auch belastenden! - Vorbild wie zur Herausforderung für viele nachfolgenden Komponisten.
Beethoven starb am 26. März 1827 in Wien. Die Beisetzung auf dem Währinger Ortsfriedhof fand am 29. März unter großer Anteilnahme der Wiener Bevölkerung statt.