Die heutige Bekanntheit von Max Bruch beruht nahezu ausschließlich auf seinem vielgespielten ersten Violinkonzert. Dabei hat Max Bruch ein äußerst umfangreiches Oeuvre hinterlassen, das drei Symphonien, drei Violinkonzerte, große Oratorien, Opern, zahlreiche Chorwerke auf biblische, antike und historische Stoffe sowie Kammermusik umfasst. Dass die meisten Werke von Max Bruch heute in Vergessenheit geraten sind, hat nicht zwangsläufig mit deren Qualität zu tun, sondern liegt in der Tatsache begründet, dass Bruch mit seiner an Felix Mendelssohn Bartholdy orientierten romantischen Musiksprache der kompositionsgeschichtlichen Entwicklung spätestens ab 1890 hinterherhinkte, und dies für die verbleibenden 30 Jahre seines Lebens - sein Stil hatte sich bereits zu seinen Lebzeiten überlebt: So entstanden Bruchs letzte Werke etwa zeitgleich mit den ersten atonalen Werken Arnold Schönbergs.