Peter I. Tschaikowsky, geboren 25. April 1840 in Votkinsk, studierte zunächst Jura und war 1859-63 Sekretär im Justizministerium; 1863-65 studierte er am Petersburger Konservatorium u.a. bei Anton Rubinstein und lehrte anschließend Musiktheorie am Moskauer Konservatorium. Daneben wirkte er als Musikkritiker und ab 1878 zunehmend als Dirigent eigener Werke sowie als freischaffender Komponist, dessen Ruhm sich in Russland und im westlichen Europa immer mehr ausbreitete.
In späteren Jahren überschatteten Depressionen und Einsamkeit seine gesellschaftlichen Ehrungen und Erfolge als Komponist. Die Umstände seines Todes (25. Oktober 1893 in St. Petersburg) sind noch nicht letztgültig geklärt. Wahrscheinlich starb Tschaikowsky an den Folgen einer Cholerainfektion, die jedoch möglicherweise vorsätzlich herbeigeführt worden ist, nachdem seine Liaison mit einem jungen Aristokraten publik zu werden drohte.
"Ich betrachte Sie als das größte musikalische Talent des gegenwärtigen Russlands" soll der russische Musikkritiker Hermann Laroche zu Peter I. Tschaikowsky gesagt haben. Und tatsächlich galt der Komponist mit seiner gefühlsbetonten, schwelgerischen Musik im westlichen Ausland als der exemplarische Vertreter russischer Musik. Vor allem seine 4. bis 6. Symphonie, sein Klavier- und Violinkonzert sowie die großen Ballettmusiken "Schwanensee", "Dornröschen" und "Der Nussknacker" zählen bis heute zum Inbegriff russischer Romantik. Im eigenen Land dagegen wurde ihm vorgeworfen, sich zu stark an ausländischen Vorbildern zu orientieren. Sein angeblich "akademischer" Stil störte vor allem die Komponisten des sogenannten "mächtigen Häufleins", eine nationalrussische Komponistengruppe, der u.a. Borodin, Mussorgsky und Rimski-Korsakow angehörten, die sich als die "wahren" Vertreter russischer Musik sahen.