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Richard Wagner

Die Musikdramen Richard Wagners, geboren am 22. Mai 1813 in Leipzig, wirkten auf seine Zeitgenossen äußerst polarisierend. Während sich die eine Hälfte des Publikums von der emotionalen Sogkraft seiner Werke in Bann ziehen ließ, fühlte sich die andere durch seine Musik und sein selbstbewusstes Auftreten provoziert und reagierte mit Ablehnung. Dies liegt sicher auch daran, dass kein Komponist vor Wagner mit seinen Werken einen vergleichbaren Absolutheitsanspruch verband. Wagners Opernschaffen, mit dem er die traditionelle Form der Oper in kompositionstechnischer wie zeitlicher Dimension sprengte, zielt auf bedingungslose emotionale Überzeugung des Hörers von Wagners Kunst und Weltanschauung. Inhaltlich kreisen seine Werke immer wieder um die Idee der Erlösung, was auch die Stoffwahl dokumentiert: Etwa die Erlösung durch Liebe im "Fliegenden Holländer" und "Tannhäuser", die Erlösung durch Tod und Transzendenz in "Tristan und Isolde" oder die Erlösung durch eine Art Kunstreligion im "Bühnenweihfestspiel" "Parsifal". Mit der Intention, "Gesamtkunstwerke" zu schaffen, schrieb Wagner nicht nur für alle seine Musikdramen die Texte selbst, sondern entwarf auch die Bühnenbilder und Kostüme. Er krönte sein Lebenswerk schließlich mit der Errichtung des akustisch wie optisch von ihm konzipierten Bayreuther Festspielhauses, das ausschließlich der Aufführung seiner eigenen Werke Wagners vorbehalten ist und in dem alljährlich die Bayreuther Festspiele stattfinden.

Richard Wagner verstarb am 13. Februar 1883 in Venedig. Am 16. Februar wurde Wagners einbalsamierter Leichnam, begleitet von seiner Familie und einigen Freunden, in zwei Sonderwagen über München nach Bayreuth überführt. Nach der Ankunft am Sonntag, dem 18. Februar, in Bayreuth wurde der Sarg unter den Klängen des Trauermarsches aus Götterdämmerung unter der Anteilnahme der Bayreuther Bevölkerung vom Bahnhof zur Villa Wahnfried geleitet und in der vorbereiteten Gruft im Garten beigesetzt.