Zoltán Kodály, am 16.Dezember 1882 in Kecskemét/Ungarn als Sohn eines Eisenbahnbeamten geboren, verbrachte seine Jugend in verschiedenen Dörfern Ungarns, wo er sich mit der ungarischen Volkmusik vertraut machte. Sein Vater spielte Geige, seine Mutter spielte Klavier und sang; trotzdem entwickelte Kodály kaum Zuneigung zum aktiven Instrumentalspiel und komponierte lieber als zu musizieren. 1900 ging er nach Budapest, wo er an der Musikhochschule Komposition bei Hans Koessler, dem Lehrer Béla Bartóks, sowie an der Universität Sprachen und Literatur studierte. Seine Doktorarbeit schrieb Kodály über den Strophenbau des ungarischen Volkslieds. Danach folgte ein Studienaufenthalt in Paris. Kodály widmete sich besonders der Tradition der ungarischen Volkslieder. Gemeinsam mit Belá Bartók reiste er durch Ungarn und sammelten insgesamt 3000 alte Lieder, die er dann in einem umfassenden Katalog zusammenstellte.
Auch im pädagogischen Bereich hat sich Kodály, der am 6. März 1967 in Budapest starb, zeitlebens engagiert; u. a. entwickelte er eine eigene Methode der musikalischen Erziehung für Kinder und Jugendliche. Zoltán Kodálys reichhaltiges kompositorisches Schaffen hat in der Regel einen vokal inspirierten Ausgangspunkt, die gesanglich empfundene Melodie. In seinem Oeuvre dominieren deshalb zahlreiche Lieder und großangelegte Chorwerke. Weltruhm erlangte er hingegen mit seinen temperamentvollen Orchesterwerken wie z. B. der „Háry Janós“-Suite und den „Tänzen aus Galánta“.