Dmitrij Schostakowitschs 1940 entstandenes Klavierquintett ist eines seiner populärsten Kammermusikwerke. Bereits bei der Uraufführung im Moskauer Konservatorium mit dem Beethoven Quartett und dem Komponisten am Klavier begeisterte dieses Werk das Publikum. Schostakowitsch war von dem unerwarteten Erfolg so überrascht und irritiert, dass er nach dem Konzert die ganze Nacht durch die Straßen Moskaus lief, um sich zu beruhigen. Das Klavierquintett verbindet höchste Kunstfertigkeit, etwa in der zentralen Fuge des zweiten Satzes, mit einer äußerst verständlichen musikalischen Sprache. Gerade dieser Balanceakt war zur Entstehungszeit des Werkes nur wenigen Komponisten gegeben. Wie in der wenige Jahre zuvor entstandenen Cellosonate d-Moll op. 40 orientiert sich die formale Anlage an klassischen Modellen und wird durch die kühne Harmonik keineswegs verdeckt, sondern eher noch verdeutlicht. Beim Klavierquintett gruppieren sich die Sätze um ein zentrales Scherzo, das mit seiner hämmernden Motorik und dem humoristischen Gestus sicher nicht unwesentlich zum Erfolg des Werkes beigetragen hat.
Autor: Martin Demmler
Geboren am 25. September 1906 in St. Petersburg, kam Schostakowitsch schon als Kind mit russischer und deutscher Musik in Berührung. Mit dreizehn Jahren begann er sein Studium (Klavier und Komposition) am Petrograder Konservatorium, das er 1925…
Zu Dmitrij Schostakowitsch