"Ein zweites wird schon anders lauten...!" Unmittelbar nach dem spektakulären Misserfolg seines 1. Klavierkonzerts 1859 in Leipzig kündigte Brahms ein weiteres Werk dieser Gattung an, auf das die Musikwelt dann allerdings mehr als zwei Jahrzehnte warten musste. So verwundert es nicht, dass der Unterschied zwischen beiden Werken entsprechend groß ausfiel: Als Brahms das Manuskript des späten Nachzüglers seinem Freund, dem Wiener Chirurgen Theodor Billroth zur Begutachtung vorlegte, prägte dieser, hingerissen von der spätzeitlichen Meisterschaft der Partitur, das treffende Bonmot, das 2. Klavierkonzert verhalte sich zum ersten "wie der Mann zum Jüngling". Zu dieser lebensumspannenden Bandbreite seines Klavierspektrums, in der das Frühwerk gleichberechtigt neben dem Spätwerk steht, bekannte sich der Komponist auch mit der beziehungsvollen Widmung des 2. Klavierkonzerts an seinen frühen Hamburger Klavier- und Kompositionslehrer Eduard Marxsen, dem er sein enormes pianistisches Können verdankte.
"Neue Bahnen" lautete der Titel eines enthusiastischen Aufsatzes in der "Neuen Zeitschrift für Musik", mit dem Robert Schumann Johannes Brahms (geboren am 7. Mai 1833 in Hamburg) der Musikwelt bekanntmachte. Von Schumann als Neuerer gelobt, wurde…
Zu Johannes Brahms