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Johannes Brahms

"Neue Bahnen" lautete der Titel eines enthusiastischen Aufsatzes in der "Neuen Zeitschrift für Musik", mit dem Robert Schumann Johannes Brahms (geboren am 7. Mai 1833 in Hamburg) der Musikwelt bekanntmachte. Von Schumann als Neuerer gelobt, wurde Brahms gegen seinen Willen vom einflussreichen Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick zum Haupt einer konservativen "Musik-Partei" erhoben: Brahms war für Hanslick ein Garant für die Fortführung der Tradition Beethovens, die es gegenüber den "Neudeutschen" Wagner, Liszt und Bruckner zu verteidigen galt. Mehr durch die Vereinnahmung Hanslicks als durch seine Kompositionen wurde Brahms als konservativer Komponist angesehen, eine Einschätzung, der wiederum Arnold Schönberg mit seinem Aufsatz "Brahms, der Fortschrittliche" entschieden entgegentrat. Belastet von der Bürde, nach Beethoven Neues innerhalb der Gattung der Symphonie zu schreiben, legte Brahms erst im Alter von 43 Jahren seine erste Symphonie vor. Drei weitere folgten und markieren neben den Kompositionen Bruckners den bedeutendsten Beitrag zur Symphonik nach Beethoven im 19. Jahrhundert. Doch auch auf dem Gebiet der Kammermusik wie der Chormusik - hier wurde "Ein deutsches Requiem" zu seinem größten Erfolg - schuf Brahms wegweisende Werke.

Brahms starb am 3. April 1897 in Wien und wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.