mphil Logo - zur Startseite

Sergej Prokofjew: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 16

An den Werken des jungen Sergej Prokofjew schieden sich die Geister. Während ihn die einen für eine eminente musikalische Begabung hielten, entrüsteten sich die anderen über den kompromisslosen Nonkonformisten, der sich einfach über die große musikalische Tradition der russischen Musik hinwegsetzte. Über die Uraufführung seines 1913 entstandenen zweiten Klavierkonzerts mit Prokofjew selbst am Klavier in Pawlowsk, einer Stadt unweit von Petersburg, berichtete die "Petersburger Zeitung" folgendermaßen: "Aufs Podium tritt ein junger Mann. Er setzt sich an den Flügel und beginnt, mal die Tasten abzuwischen und mal zu probieren, welche höher und welche tiefer klingen." Dies ist nicht etwa die Beschreibung der Vorbereitung Prokofjews auf das Konzert, sondern bereits die Beschreibung des Konzertes selbst. "Das Publikum ist befremdet. Einige sind erregt, andere stehen auf und stürzen zum Ausgang." Ganz anders dagegen schrieb ein weiterer Musikkritiker, der im zweiten Klavierkonzert "die typischen Züge der Begabung Prokofjews" bereits herauszuhören glaubte, "jene unerhörte Mächtigkeit, Wucht und Pracht des Kolorits, jene kolossale Energie, deren grandiose Ausbrüche mit blendenden Einfällen lustiger oder auch leidvoller und boshafter Ironie abwechseln."

Sergej Prokofjew

Sergej Prokofjew wurde 1891 auf Gut Sonzowka im Gouvernement Jekaterinoslaw geboren und studierte am Petersburger Konservatorium Komposition, Klavier und Dirigieren. 1918 verließ Prokofjew mit Billigung der sowjetischen Behörden seine Heimat und ließ…

Zu Sergej Prokofjew