»Was ist Verdis beste Oper? – Sein Requiem.« In der ironischen Antwort auf die Frage verbirgt sich ein wahrer Kern. Denn mit seinen dramatischen und bisweilen theatralischen Passagen trägt Verdis »Messa da Requiem« durchaus opernhafte Züge – besonders im groß angelegten »Dies Irae«, das auch bei Klassik-Unkundigen durch die Verwendung in Filmen und Videospielen bekannt ist. Verdis eindringliche Darstellung des Jüngsten Gerichts gleicht einer apokalyptischen Höllenfahrt und lässt sich an Dramatik kaum überbieten. Neben dieser Schreckensvision stellt Verdi die Zuversicht auf Erlösung und ewige Ruhe in zarten, entrückten Klängen dar. Keimzelle des Werkes ist allerdings der Schlusssatz »Libera me«, der ursprünglich unter dem Eindruck des Todes von Gioachino Rossini entstanden war.
Als Inbegriff der italienischen Oper des 19. Jahrhunderts beeinflusste Giuseppe Verdi fast konkurrenzlos für 50 Jahre die musikdramatischen Geschehnisse seines Heimatlandes. Sein Kompositionsschaffen begann in Zeiten staatlicher Zersplitterung und…
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