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Ludwig van Beethoven: »Missa solemnis« D-Dur op. 123

Vermutlich sah sich Beethoven zur Komposition einer Messe in den riesigen Ausmaßen seiner »Missa solemnis« durch die Anfang 1818 veröffentlichte Ankündigung des Erstdrucks von Bachs h-Moll-Messe veranlasst. Um mit dem »größten musikalischen Kunstwerk aller Zeiten und Völker« konkurrieren zu können, wollte er nun aus allen im Lauf seines Lebens gesammelten Erfahrungen auf dem Gebiet der Kirchenmusik die Summe ziehen. Folgerichtig bezeichnete Beethoven später die »Missa« als »l´oeuvre le plus accompli«, als beabsichtigtes und auch im Sinne der Absicht gelungenes Hauptwerk. Die Konventionen der Kirchenmusik treten hier in einer vergeistigten, äußerst verdichteten Form zu einer musikalischen Botschaft zusammen, die das geistlich-liturgische Seitenstück zur 9. Sinfonie mit ihrer weltlichen »Ode an die Freude« bildet. Beethovens Motto »Von Hertzen - Möge es wieder - zu Hertzen gehen« zielt allerdings auf eine keineswegs nur kirchlich und gar konfessionell gebundene Wirkung, sondern auf einen umfassenden ethischen Anspruch - die Menschen zu bessern und durch Gefühl und Vernunft ihrer höheren Bestimmung zuzuführen. Wie hatte es Friedrich Wilhelm Hegel formuliert? »Nur der freie Geist hat Religion...!«

Ludwig van Beethoven

Ludwig van Beethoven, 1770 in Bonn als Sohn einer Musikerfamilie geboren, fiel früh durch seine außergewöhnliche musikalische Begabung auf. 1792 schickte ihn der Bonner Kurfürst nach Wien, um ihm dort eine Vervollkommnung seiner Kenntnisse durch…

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