Mit der lange Zeit populärsten Symphonie Mahlers, der von 1888 bis 1894 über einen Zeitraum von sechs Jahren entstandenen "Zweiten", nach ihrem Schlusschor "Auferstehungssinfonie" genannt, beginnt die Trias der sog. "Wunderhorn"-Symphonien: bis hin zur "Vierten" hat Mahler seine Symphonien mit den gleichzeitig entstandenen Vokalkompositionen auf Texte aus "Des Knaben Wunderhorn" aufs Engste vernetzt. Dennoch ist es in der 2. Symphonie nicht der mit dem "Urlicht"-Einschub offen zu Tage liegende "Wunderhorn"-Bezug, der die Sonderstellung von Mahlers "Zweiter" unterstreicht, sondern es sind die mit den eschatologischen Themen "Tod" und "Auferstehung" besetzten Ecksätze, die die Symphonie zur Trägerin philosophischer Botschaften machen. Das Menschheitsproblem vom Werden, Vergehen und Auferstehen wird in einem gewaltigen symphonischen Fresko beschworen, das nach Beethovens erlauchtem Vorbild die menschliche Stimme als "ultima ratio" weltanschaulicher Überzeugungskraft mit einbezieht. Das brausende Orgel-Plenum der Schlusstakte weist in die Sphäre des Sakralen, in der Beethovens "Per aspera ad astra" aufgeht in Mahlers "Zu Gott wird es dich tragen".
Militärmusik und Trompetensignale, Naturlaut und Kuhglocken, Trauermarsch und Holzhammer - kaum eine Musik oder ein Instrument hat Gustav Mahler (geboren am 7. Juli 1860 in Kalischt, Böhmen) in seinen Sinfonien ausgelassen. Darüber hinaus hat Mahler…
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