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Aaron Copland: Symphonie Nr. 3

Wer oder was amerikanisch sei, hat nicht nur Politiker und Soziologen, Historiker und Ethnologen beschäftigt, sondern auch Komponisten und Musiker. Kann man von einer spezifisch "amerikanischen" Musik sprechen, und wenn ja, was zeichnet sie aus ? Diese Fragen stellten sich, seit die Vereinigten Staaten die gesellschaftlichen Voraussetzungen für eine florierende bürgerliche Musikszene geschaffen hatten, also etwa seit Mitte des 19. Jahrhunderts an der Ostküste. Um eine Anlehnung an das kulturelle Vorbild Europa kam man lange Zeit nicht umhin; aber wie weit sollte diese reichen ? Und welchen gesondert amerikanischen Anteil würde man einbringen können ? Einer, der schon früh eine ebenso einleuchtende wie (für seine Zeit) moderne Antwort gab, war ein Europäer: Antonín Dvorák. Seinen amerikanischen Gastgebern empfahl er, auf die Volksmusik der Indianer und Schwarzen zurückzugreifen und sie mit dem Handwerkszeug eines in Europa ausgebildeten Komponisten zu verarbeiten – so wie er selbst im böhmisch-mährischen Kontext verfuhr.

Aaron Copland

Fragte man den amerikanischen Komponisten Aaron Copland nach seinen musikalischen Ambitionen, so antwortete er, es sei seine Absicht, eine "solide amerikanische Tradition" zu entwickeln. Als Copland 1900 geboren wurde, war Amerika noch weit von…

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