Gustav Mahlers 1903/04 in Wien und Maiernigg entstandene 6. Symphonie, die der Komponist selbst mit dem Titel "Tragische" versah, hat durch die Verwendung eines speziellen Instruments besondere Berühmtheit erlangt: Ein großer Holzhammer symbolisiert im letzten Satz mit dumpfem Klang drei Schicksalsschläge, die den scheinbar prophetisch veranlagten Komponisten ein Jahr nach der Uraufführung tatsächlich ereilten: das berufliche Ende als Wiener Hofoperndirektor, die Diagnose eines schweren Herzleidens und den Tod seiner Tochter. Die Sechste ist zweifellos Mahlers düsterste und persönlichste Symphonie, deren kompromisslose Musiksprache an Hörer wie Ausführende ungewöhnlich hohe Ansprüche stellt. Mit ihren dröhnenden Marschrhythmen und dem Gestus des Tragischen wurde diese Symphonie häufig als eine Vorahnung der Katastrophen des Ersten Weltkriegs gedeutet.
Militärmusik und Trompetensignale, Naturlaut und Kuhglocken, Trauermarsch und Holzhammer - kaum eine Musik oder ein Instrument hat Gustav Mahler (geboren am 7. Juli 1860 in Kalischt, Böhmen) in seinen Sinfonien ausgelassen. Darüber hinaus hat Mahler…
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