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Gustav Holst: »The Planets« (Die Planeten) op. 32

Mit einem riesigen Orchesterapparat hat Gustav Holst es unternommen, die vermeintlichen Eigenschaften der Planeten unseres Sonnensystems in Musik zu übersetzen. Natürlich sind es letztlich menschliche Eigenschaften und Erfahrungen, die in mythologischen oder astrologischen Projektionen auf die allegorisierten Planeten übertragen wurden. Mars etwa, der schon in der griechischen Mythologie als Gott des Krieges galt, wird von Holst mittels unerbittlicher Rhythmik und klanglicher Brutalität zum "Kriegsbringer" stilisiert. Es folgt mit Venus das Gegenbild der "Bringerin des Friedens" in der musikalischen Beschwörung der Idylle. Merkur, der Götterbote, kommt im rastlosen leggiero in atemberaubender Geschwindigkeit und flimmernder Lichtheit daher. Jupiter dann ist ganz nach Art "Gottvaters" ein Ausbund an jovialer Heiterkeit und lässt sich volkstümlich mit fröhlichem Tanz und lautem Jubel feiern. Saturn, der "Bringer des Alters" schreitet gemessen zum Klang dröhnender Glocken heran, während Uranus, der "Magier" sich von seiner exzentrischen Seite zeigt. Bei Neptun, dem "Mystiker" schließlich verlieren sich Raum und Zeit langsam pulsierend im Unendlichen. Zwangsläufig fehlt in Holsts Suite der Planet Pluto, der zur Zeit der Entstehung des Werkes noch seiner Entdeckung durch die Astronomen harrte. Mit seiner zwischen 1914 und 1917 entstandenen programmatischen Suite ist Gustav Holst eine gültige und musikalisch faszinierende Darstellung existentieller menschlicher Erfahrungen gelungen.

Gustav Holst

Mit einem einzigen Werk hat sich der englische Komponist Gustav Holst (1874-1934) in den Konzertsälen der Welt etabliert: Mit seiner berühmten Orchestersuite "The Planets" op. 32. Sucht man heute nach den Spuren seines Wirkens, so findet man sie…

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