Als Privatschüler von Rimski-Korsakow und Freund Tschaikowskys strebt Glasunow in seinem Werk die Verbindung der durch diese Komponisten repräsentierten russischen Musikströmungen seiner Zeit an. So findet sich in seinen Sinfonien beides: Folkloreelemente der nationalrussischen Schule sowie fortschrittliche Satztechniken des eher am Westen orientierten Tschaikowsky. Glasunow, der einer reichen Petersburger Verlegerfamilie entstammt, konnte sich ganz dem Komponieren widmen; neben neun Sinfonien schrieb er Kammermusik, Solokonzerte für Klavier, Cello und Violine und das Ballet "Raymonda". Daneben dirigierte er Werke seiner russischen Kollegen in ganz Europa; berühmt wurden seine "Russischen Konzerte" 1889 bei der Pariser Weltausstellung - und trug so zu einer größeren Bekanntheit der russischen Musik bei.