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Hector Berlioz

Der französische Komponist Hector Berlioz, geboren am 11. Dezember 1803 in La Côte St. André (Isère) war in Paris Mittelpunkt eines romantischen Kreises (Victor Hugo, Alexandre Dumas, Honoré de Balzac, Eugène Delacroix u.a.). Frühzeitig erkannten Niccolò Paganini und Franz Liszt seine Bedeutung und 1830 erhielt er den renommierten Rom-Preis, doch konnte Berlioz seine wirtschaftliche Lage nur notdürftig durch schriftstellerische Arbeiten (Musikfeuilletons in verschiedenen Zeitungen) und eine Anstellung am Pariser Conservatoire (seit 1839 Konservator, seit 1850 Bibliothekar) sichern. Ausgedehnte Reisen innerhalb Europas brachten seinen Werken nicht nur Anerkennung, sondern auch lebhaften Widerspruch. 1856 wurde Berlioz Mitglied des Institut de France.

Seit er 1830 mit seiner "Symphonie fantastique" in ganz Europa Furore machte, gilt Hector Berlioz als einer der Väter der "Programmmusik". Diese wurde dann mit Liszts "Sinfonischen Dichtungen" und in Konkurrenz zur Sinfonie zu einem zentralen Typus der sinfonischen Musik des 19. Jahrhunderts. Begeistert von Goethes "Faust", was ihn zur Komposition der dramatischen Legende "La Damnation de Faust" veranlasste, und den Thesen und Schriften der Romantiker, bezog Berlioz seine schöpferischen Anregungen vielfach aus der Literatur. So setzte er in "Harold en Italie" Lord Byrons Versepos in Musik um oder benutzte Romane von Sir Walter Scott und James Fenimore Cooper als Vorlage für Konzertouvertüren. Nachdem ihm das wankelmütige Pariser Publikum seine Gunst entzogen hatte, starb Berlioz, den seine Triumphe im Ausland nur wenig interessierten, am 8. März 1869 künstlerisch isoliert und menschlich vereinsamt in der französischen Metropole.