mphil Logo - zur Startseite

Kurt Weill

Kurt Julian Weill wurde am 2. März 1900 in Dessau geboren und entstammte einem jüdischen Elternhaus. Im Alter von fünf Jahren begann er mit dem Klavierspiel, schrieb im jugendlichen Alter seine ersten Kompositionen und begleitete bereits eine Dessauer Opernsängerin am Klavier bei Liederabenden, wobei er auch erste eigene Lieder zum Besten gab. Ab 1918 studierte er an der Hochschule für Musik in Berlin, 1920 folgte dann ein Engagement als Kapellmeister am Stadttheater Lüdenscheid. Maßgebend für sein späteres Schaffen, insbesondere seine Opernästhetik, wurde die Zeit als Schüler Ferruccio Busonis. 1927 begann er mit Bertolt Brecht zusammenzuarbeiten, woraus 1928 Die Dreigroschenoper entstand.

Seine Musik löste besonders unter Komponisten ein geteiltes Echo aus. Während die Dreigroschenoper überaus populär wurde, lehnten Komponistenkollegen wie Arnold Schönberg und Anton Webern sie vollkommen ab. Andere wie Alban Berg, Theodor W. Adorno und Alexander Zemlinsky zeigten jedoch großes Interesse an den Arbeiten Weills. Berg besuchte eine Aufführung von Mahagonny und Zemlinsky setzte sich als Dirigent für das Quodlibet op. 9 (1923) und Mahagonny (1930) ein.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten floh Weill nach Paris, wo er im Auftrag für das Théâtre des Champs-Élysées ein Ballett mit Gesang (Die sieben Todsünden, Text Bertolt Brecht) komponierte und seine zweite Symphonie vollendete. In Deutschland fielen seine Werke der Bücherverbrennung im Mai 1933 zum Opfer. 1935 emigrierte er in die USA, wo er große Erfolge am Broadway feierte. 1943 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Weill erkrankte im März 1950 schwer, wurde am 19. März in das Flower Hospital in New York eingeliefert und starb dort am 3. April 1950 an den Folgen eines Herzinfarkts.