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Thomas Adès

Der musikalischen Lust an der Verwandlung ist Adès seit nunmehr rund drei Jahrzehnten treu. Klassik und Jazz, Atonalität und Dreiklang-Harmonie, Anleihen aus dem Blues und der Barockmusik, Flirts mit Tango und Variété – aus diesem Vielklang setzt sich sein bisheriges Schaffen zusammen. Und dass sich unter seinen kleineren Stücken sogar die Bearbeitung des Hits »Cardiac Arrest« der englischen Ska-Band Madness findet, spricht Bände über seine musikalische Beweglichkeit. Adès’ Credo, dass »niemand das letzte Wort« habe, ist daher denn auch als kleine Spitze gegenüber all den Avantgarde-Hardlinern gemeint, für die es nur eine musikalisch »richtige« Gegenwart und Zukunft gibt.

Um sein Opus 1, für das er als 18-jähriger Student Gedichte von T.S. Eliot vertonte, rissen sich 1989 gleich drei Verlage. Prompt wurde Thomas Adès als neuer Wunderknabe gehandelt, der zudem auch noch beneidenswert gut Klavier spielen konnte.

Nach seinem natürlich mit Bestnoten abgeschlossenen Musik- und Kompositionsstudium an der Londoner Guildhall School of Music und am King's College in Cambridge wurde er fester Komponist des renommierten Hallé Orchestra. Zwei Jahre später gelang ihm gleich mit seiner ersten Oper »Powder Her Face« ein Welthit.

Er wurde auf den Benjamin-Britten-Lehrstuhl für Komposition an der Londoner Royal Academy of Music berufen und schrieb im Auftrag Simon Rattles 1997 für das City of Birmingham Symphony Orchestra das Orchesterstück »Asyla«, wofür er den mit 200.000 Dollar dotierten Grawemeyer-Preis verliehen bekam. Seine Werke werde mittlerweile allen großen Orchestern weltweit gespielt.

2020/21 widmete die Elbphilharmonie dem britischen Komponisten einen umfangreichen Schwerpunkt.

 

Stand: August 2021

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