"Musik drückt durch sich allein keinerlei nichtmusikalische Inhalte eindeutig aus. Musik ist Musik!" Mit diesen Worten bekundete der polnische Komponist Witold Lutosławski seine abstrakte Auffassung von Musik. Lutosławski, der schon früh in seiner Musikerlaufbahn als "Klassiker der Moderne" bezeichnet wurde, gehört zu den bedeutendsten Komponisten Polens. Während der Besetzung Polens durch Hitler, schlug sich Lutosławski im Untergrund als Bar-Pianist und Musiklehrer durch, ab 1948 verurteilte ihn das kommunistische Regime als "formalistisch" - seine Musik durfte nicht aufgeführt werden und wieder musste er sich mit Gelegenheitsarbeiten am Leben erhalten. Erst nach Stalins Tod konnte Lutosławski sich endlich frei dem Komponieren widmen. Waren seine Kompositionen zunächst durch Strawinsky und Bartók beeinflusst, integrierte er in Bewunderung für John Cages Aleatorik ab 1961 nach strengen Vorgaben zu gestaltende Improvisations-Passagen in seine Werke. Nach 1980 vollzog Lutosławski nochmals eine stilistische Wende: Seine späten Werke dokumentieren eine Rezeption und musikalische Anverwandlung der ihm geschätzten Musik des französischen Impressionismus.
geboren 25.01.1913 in Warschau
gestorben 07.02.1994 in Warschau