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Claude Debussy: "La Mer"

Es gibt wohl wenige Werke der Musikgeschichte, deren Titel die Erwartung des Hörers so gründlich in die Irre führt, wie Debussys Orchesterwerk "La Mer". Wer in diesem Stück eine naturalistische klangliche Darstellung des Meeres erwartet, der wird zwangsläufig enttäuscht sein. Debussy hat hier nämlich nicht die Klänge des Meeres musikalisch nachgeahmt, sondern er hat sie in seine musikalische Sprache übersetzt. Denn sein Ziel war nicht die Darstellung des Meeres selbst, sondern die Versinnbildlichung seiner Unfasslichkeit, seines Charakters und seiner Leidenschaft. So charakterisiert der Vorwurf des Pariser Musikkritikers Pierre Lalo anlässlich der Uraufführung 1905, er höre und fühle in dieser Komposition das Meer nicht, das Werk durchaus richtig. Allerdings hat Debussy den falschen Erwartungen nicht nur durch den Titel, sondern auch durch seine Satzbezeichnungen Vorschub geleistet: 1. "De l´aube à midi sur la mer" (Von der Morgendämmerung bis zum Mittag auf dem Meer), 2. "Jeux de vagues" (Spiel der Wellen), 3. "Dialogue du vent et de la mer" (Zwiesprache von Wind und Meer).

Claude Debussy

Der Komponist Claude Debussy wurde am 22. August 1862 im französischen Saint-Germain-en-Laye geboren. Er erhielt zunächst Klavierunterricht bei einer Schülerin Chopins. Ab 1873 studierte er Klavier und Komposition am Pariser Konservatorium und gewann…

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