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Antonín Dvořák: Symphonie Nr. 7 d-Moll op. 70

Dvoráks siebte Symphonie in d-Moll war ein Auftrag der Londoner "Philharmonic Society", den er im Sommer 1884 erhielt. Wie auch schon für seinen Landsmann Smetana interessierte man sich in England sehr für die Musik tschechischer Komponisten und sorgte dort für ihre Verbreitung. In England konnte Dvorák auch schon seine sechste Symphonie erfolgreich aufführen und man war gespannt auf weitere Kompositionen. Der Auftrag für eine Symphonie war eine große Auszeichnung für Dvorák, war doch auch Beethovens neunte Symphonie von der "Philharmonic Society" in Auftrag gegeben worden. So fasste Dvorák den Entschluss, eine Symphonie zu schreiben, die die Welt bewegen sollte und die seinen bisherigen Ruf als Komponist tschechisch folklorischtisch gefärbter Musik widerlegen sollte, um ihn auch als ernstzunehmenden Tonkünstler zu begreifen. Sein Verleger Simrock verkaufte bis dahin eher die einnahmeträchtigen Slawischen Tänze. Frühere Symphonien Dvoráks verschwieg er und so erschien damals fälschlicherweise die siebte als zweite Symphonie.

Mit seiner siebten schuf Dvorák eine Symphonie, die in ihrer musikalischen Expressivität und der Tiefgründigkeit ihrer musikalischen Dichte, nicht mit seinen vorherigen Symphonien zu vergleichen ist. Der charakterliche Unterschied zu seiner heiteren sechsten Symphonie ist besonders wesentlich. Die vielbesprochene Tiefe und Ernsthaftigkeit der siebten beruht wesentlich auf einer strengen Entwicklung musikalischer Ideen, starken Kontrasten und dem Verzicht auf eine im Ausland assoziierte "tschechische" Musiksprache.

Nach der Londoner Uraufführung am 22. April 1885 mit dem Orchester der Londoner "Philharmonic Society" unter der Leitung des Komponisten in der St. James´s Hall kürzte Dvorák das Adagio noch um weitere 40 Takte. In dieser revidierten Fassung wird heute seine Symphonie in d-Moll aufgeführt.

Antonín Dvořák

Der 1841 am 8. September 1841 in Nelahozeves (Böhmen) geborene Antonín Dvořák galt seinen Zeitgenossen als komponierender "Naturbursche" - einfallsreich, unakademisch und unmittelbar aus den Quellen der böhmischen und slawischen Folklore schöpfend…

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