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Sergej Rachmaninow: »Symphonische Tänze« op. 45

In Rachmaninows letzter größerer Orchesterkomposition liegt die Betonung nicht auf "Tanz", sondern auf "symphonisch". Das alles andere als tänzerisch-kurzweilige Werk ist von düsterem Pessimismus überzogen, getanzt wird hier allenfalls auf dem Vulkan. In der Instrumentation gibt es eindeutige Querverweise zum "Hexensabbat" der "Symphonie fantastique" Hector Berlioz´, von wo aus eines der Lieblingsmotive Rachmaninows in die "Symphonischen Tänze" übernommen wurde: die gregorianische "Dies irae"-Sequenz. Für Rachmaninow-Kenner wimmelt die Partitur von höchst beziehungsvoll eingesetzten Anspielungen auf Motive aus der 1. Symphonie d-Moll op. 13, aus der Tondichtung "Toteninsel" op. 29, aus der Kantate "Glocken" op. 35 und aus der "Vespermesse" op. 37. Die zahlreichen Selbstzitate erhärten die Vermutung, Rachmaninow habe mit diesem seinem letzten Opus bewusst eine Art Bilanz seines musikalischen Gesamtwerks angestrebt.

Sergej Rachmaninow

Sergej Rachmaninow, einer der größten Pianisten aller Zeiten und einer der herausragendsten Melodiker unter den Komponisten, wurde am 20. März 1873 (1. April nach neuer Zeitrechnung) in Oneg bei Nowgorod als Sohn einer Musikerfamilie geboren. 1888…

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