Die aus der kanadischen Provinz Nova Scotia stammende Sopranistin und Dirigentin Barbara Hannigan verkörpert Musik mit einem beispiellosen dramatischen Feingefühl und befindet sich damit auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Zu ihren künstlerischen Kolleg*innen gehören Sasha Waltz, Kent Nagano, Vladimir Jurowski, Andreas Kriegenburg, Andris Nelsons, Christoph Marthaler, Kirill Petrenko und Krzysztof Warlikowski. Vor allem der im April 2020 verstorbene Dirigent und Pianist Reinbert de Leeuw hatte einen außergewöhnlichen Einfluss auf ihre Entwicklung als Musikerin. Von Anbeginn fühlte sie sich besonders der zeitgenössischen Musik verpflichtet und hat inzwischen über 85 neuen Werken zur Uraufführung verholfen. Zu den Komponisten, mit denen sie zusammengearbeitet hat, zählen Pierre Boulez, John Zorn, Henri Dutilleux, György Ligeti, Karlheinz Stockhausen, Brett Dean, George Benjamin und Hans Abrahamsen. Ihr Album »Crazy Girl Crazy« (2017), das sie als Sängerin und Dirigentin gestaltete, gewann 2018 u. a. den Grammy Award für das beste klassische Solo-Gesangsalbum. Die jüngsten CD-Einspielungen lauten »Dance with me«, »La Passione« und »Vienna: fin de siècle« und sind beim Label Alpha erschienen. Barbara Hannigan engagiert sich intensiv für die jüngere Generation Musikschaffender. Aus diesem Grund gründete sie 2017 das Projekt »Equilibrium Young Artists« und 2020 »Momentum: Our Future Now«, eine Initiative, die andere führende Kunstschaffende und Institutionen ermutigt, jüngere Berufsmusiker* innen zu unterstützen. Im Frühjahr 2020 erhielt sie den Preis der Dresdner Musikfestspiele Glashütte und 2021 den renommierten dänischen Léonie-Sonning-Musikpreis. Im Herbst 2022 wurde sie mit der französischen Auszeichnung Officier des Arts et des Lettres geehrt und vom Gramophone Magazine zum »Artist of the Year 2022« gekürt.
Stand: April 2023