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John Adams

Komponist, Dirigent, kreativer Vordenker – John Adams nimmt in der US-amerikanischen Musikwelt eine singuläre Stellung ein. In der zeitgenössischen klassischen Musik ragen seine Werke, seien es sein symphonisches Schaffen oder seine Opern, mit ihrer Ausdruckstiefe, ihrer klanglichen Brillanz sowie ihrem zutiefst humanistischen Gehalt hervor. Kompositionen aus über fünf Jahrzehnten sind nicht nur ins Repertoire eingegangen, sondern zählen zu den meistgespielten Werken der Gegenwart, darunter »Shaker Loops«, »Chamber Symphony«, »Doctor Atomic Symphony«, »Harmonielehre«, »Short Ride in a Fast Machine«, »The Dharma at Big Sur« sowie sein Violinkonzert. Zu John Adams’ Bühnenwerken, viele in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Sellars entstanden, zählen »Nixon in China« (1987), »The Death of Klinghoffer« (1991), »Doctor Atomic« (2005), sowie das Passionsoratorium »The Gospel According to the Other Mary« (2012). Über seine bekannteste Oper schrieb das Magazin New Yorker: »Seit ›Porgy and Bess‹ hat keine amerikanische Oper so viel Beifall gefunden wie ›Nixon in China‹.« Eine Titelgeschichte der New York Times Arts & Leisure aus dem Jahr 2023 bezeichnete John Adams als »unseren wohl größten lebenden Komponisten«. Er erhielt zahlreiche Grammy-Preise, viele davon für seine über dreißig Veröffentlichungen bei Nonesuch Records. Als Dirigent gastiert John Adams bei den international führenden Orchestern mit Programmen, die eigene Schöpfungen mit einer breiten Vielfalt von Werken verknüpfen, von Beethoven und Mozart hin zu Ives, Carter, Zappa, Glass und Ellington. In der jüngeren Vergangenheit stand er am Pult der Berliner Philharmoniker, des Concertgebouw Orchestra, des London Symphony Orchestra, der Wiener Symphoniker und des Los Angeles Philharmonic, bei dem er gegenwärtig auch die Position des Creative Chair innehat. Als Fürsprecher junger Komponist*innen dirigierte John Adams im Laufe seiner Karriere über 100 Uraufführungen. 1993 erhielt John Adams den Grawemeyer Award für sein Violinkonzert und 2003 den Pulitzer Prize für »On the Transmigration of Souls«, einen Kompositionsauftrag des New York Philharmonic zum Gedenken an die Opfer des 11. September 2001. Er wurde in Harvard und Yale zum Ehrendoktor ernannt, ebenso von der Northwestern University, der Cambridge University, der Juilliard School und der Royal Academy of Music, wo er kürzlich auf eine Gastprofessur für Komposition berufen wurde. John Adams bezieht auch als Autor engagiert Position – er veröffentlichte u. a. Beiträge für die New York Times Book Review sowie die viel gepriesene Autobiographie »Hallelujah Junction«.

 

Stand: März 2025

credit Christine Alicino

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