Renaud Capuçon ist weltweit für sein facettenreiches Künstlerprofil bekannt: Er gilt nicht nur als einer der führenden Geiger und Kammermusiker mit weitgespanntem Repertoire, sondern ist auch als Festivalleiter und Pädagoge aktiv. Geboren 1976 in Chambéry, wurde er mit 14 Jahren am Pariser Konservatorium aufgenommen, wo er noch während seines Studiums zahlreiche Preise gewann. Danach studierte er in Berlin bei Thomas Brandis und Isaac Stern. 1997 ernannte ihn Claudio Abbado zum Konzertmeister des Gustav Mahler Jugendorchesters, in dem er drei Jahre lang mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Seiji Ozawa, Franz Welser-Möst und Claudio Abbado zusammenarbeitete. Seitdem hat sich Renaud Capuçon als einer der bedeutendsten Violinsolisten der Gegenwart etabliert. Er konzertierte mit den weltweit führenden Orchestern wie den Berliner und den Wiener Philharmonikern und dem New York Philharmonic Orchestra und spielte unter der Leitung von namhaften Dirigenten wie Daniel Barenboim, Gustavo Dudamel und Yannick Nézet-Séguin. Außerdem hat er eine große Affinität zur Kammermusik: Mit Künstlerpersönlichkeiten wie Martha Argerich, Yefim Bronfman, Yuja Wang sowie mit seinem Bruder, dem Cellisten Gautier Capuçon, trat er u. a. bei den Festivals in Salzburg, Edinburgh und Tanglewood auf. Er ist Künstlerischer Leiter des 2013 von ihm gegründeten Festival de Pâques in Aix-en-Provence und wurde 2016 zum Künstlerischen Leiter der Sommets Musicaux de Gstaad ernannt. 2017 gründete er das Ensemble Lausanne Soloists, bestehend aus Studierenden und Absolvent*innen der Hochschule für Musik in Lausanne, wo er seit 2014 unterrichtet. Seit der Saison 2021/22 ist er zudem Künstlerischer Leiter des Orchestre de Chambre de Lausanne. 2011 wurde Renaud Capuçon zum Chevalier de l’Ordre national du Mérite und 2016 zum Chevalier de la Légion d’honneur ernannt. Im März 2020 veröffentlichte er sein erstes Buch, »Mouvement perpétuel«. Renaud Capuçon spielt die Guarneri-Violine »Panette« von 1737, die zuvor Isaac Stern gehörte.
Stand: Mai 2022