Als Vorbote zum Gedenken an den 80. Jahrestag des Kriegsendes erklingen in diesem Konzertprogramm als Verneigung vor der Geschichte und Kultur unseres östlichen Nachbarlandes ausschließlich Werke polnischer Komponisten. Fast 150 Jahre liegen zwischen der Entstehung von Chopins frühen Konzertstücken für Klavier und Orchester (niemand geringerer als der kanadische Pianist Jan Lisiecki wird hier die Solo-Klavierpartien übernehmen) und der symphonischen Dichtung »Krzesany« von Wojciech Kilar. Gemeinsam ist allen drei Werken der Bezug zur polnischen Folklore. Am Ende des Programms unter der Leitung von Krzysztof Urbański steht eines der ergreifendsten Werke der zeitgenössischen Musik, das vielen Konzertbesucher*innen unbewusst oder bewusst bekannt vorkommen dürfte. Anfang der 1990er Jahre wurde der mittlere Satz der emotional packenden 3. Symphonie von Henryk Mikołaj Górecki zu einem Lieblingsstück der Radiostationen, das auch vielfach in Filmen und Serien verwendet wurde. Die als »Symphonie der Klagelieder« betitelte Komposition vertont polnische Texte über Mutterschaft, Liebe und Verlust, darunter eine mittelalterliche Marienklage, ein oberschlesisches Volkslied aus der Zeit der polnischen Aufstände und nicht zuletzt ein Gebet, das 1944 von einer 18-jährigen Gefangenen im Keller des Gestapo-Hauptquartiers in Zakopane an die Wand geschrieben wurde.
Konzertdauer: ca. 2 ¼ Stunden
Konzerteinführung/en
- Uhrzeit: 18:15 Uhr
- Dauer: ca. 40 Minuten
- Ort: Probensaal, Haus C
- Dozent*in: Tim Koeritz
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